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Weiterbildung
Will man dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt bestehen, so geht das heute nur noch über berufliche Weiterbildung. Davon ist auch die Mehrheit der Arbeitnehmer überzeugt. Doch warum nutzen dann so viele Erwerbstätige diese Möglichkeit nicht? Dieser Frage ging unter anderem das ISO Institut zur Erforschung sozialer Chancen in Köln nach.
Persönliche Bilanz
Offenbar ist es eine ganz individuelle Kosten-Nutzen-Bilanz, die über Teilnahme oder Nicht-Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung entscheidet. Und bei vielen der Befragten zählt zu den Kosten auch die Einbuße an Lebensqualität, die sie in der Teilnahme an einer Weiterbildung sehen. Dem gegenüber steht ein Nutzen solcher Bildungsmaßnahmen, der von vielen angezweifelt wird. Die bessere Qualifikation, so die häufige Meinung, sei noch immer Erfahrungswissen. Dass diese Ablehnung von Weiterbildungsmaßnahmen nicht gleichbedeutend mit der Weigerung zu Lernen ist, zeigt sich im Berufsalltag. Denn viele Arbeitnehmer, die den Nutzen einer formalen Weiterbildung bezweifeln, zeigen während der Arbeit ein hohes Maß an Eigeninitiative, um ihre Kenntnisse zu erweitern. Doch welchen Nutzen haben Seminare und Lehrgänge zur beruflichen Weiterbildung tatsächlich?
Nutzen von Weiterbildung
Eine Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Jahr 2002 hat gezeigt, dass der Nutzen einer Weiterbildung ebenso subjektiv wahrgenommen wird, wie die Kosten-Nutzen-Rechnung, die die Entscheidung für oder gegen eine Weiterbildung bestimmt. So gab über die Hälfte der Befragten, die etwas für ihre Weiterbildung getan hatten, an, dass sich das positiv auf ihre persönliche Entwicklung und die berufliche Leistungsfähigkeit ausgewirkt habe. Immerhin knapp die Hälfte fühlte sich dadurch neuen Tätigkeitsanforderungen besser gewachsen. Eine Verbesserung ihrer Chancen, beruflich aufzusteigen, einen anderen Job zu finden oder Aussichten auf einen höheren Verdienst, sahen dagegen nur knapp ein Viertel der Teilnehmer.
Qualifizierte Lehrgänge helfen weiter
Allerdings wurde bei der Erhebung des BIBB der Begriff der Weiterbildung sehr weit gefasst und neben Lehrgängen und Ausbildung an Fachschulen auch der Besuch von Fachmessen und selbstorganisiertes Lernen berücksichtigt. Soll eine Weiterbildung Karriere- und Jobchancen verbessern, helfen aber nur qualifizierte und längerfristige Lehrgänge. Dennoch bewerteten, trotz zum Teil erheblicher Kosten, auch bei der Erhebung des BIBB nur 2 % der Befragten die Kosten-Nutzen-Bilanz der Weiterbildung negativ ein.